Selbst die beste Siebträgermaschine ist auf eine mindestens ebenso gute Mühle angewiesen
Viele Einsteiger entscheiden sich für eine gute Siebträgermaschine und sparen bei der Kaffeemühle. In den meisten Fällen folgt der Ärger nicht allzu spät und die Mühle muss gegen eine bessere ausgetauscht werden. Wir empfehlen ganz klar, nicht bei der Kaffeemühle (z.B. Mahlkönig X54 Home) zu sparen und von Anfang an in ein hochwertiges Modell zu investieren. Es lohnt sich! Der Grund ist ganz simpel: Um einen optimalen Espresso zu erhalten, spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle (siehe auch im nächsten Abschnitt). Bereits Feinheiten können den Unterschied ausmachen und dazu führen, dass der Espresso auf einmal bitter oder sauer schmeckt. Ganz besonders stark wirkt sich der Mahlgrad des Kaffeemehls auf das Ergebnis aus. Eine kleine Veränderung an der Mühle kann bereits dazu führen, dass der Espresso zu schnell oder zu langsam aus der Maschine läuft und sich geschmacklich stark verändert. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, besonders feine Änderungen an dem Mahlgrad vornehmen zu können. Das wiederum ist nur mit hochwertigen Kaffee- bzw. Espressomühlen möglich. Ein weiterer Vorteil an guten Kaffeemühlen ist das gleichmäßige, homogene Ergebnis. Während Hand-Kaffeemühlen wie die Commandante wieder trendig geworden sind, vertrauen viele Einsteiger auch auf gute elektrische Modelle mit Scheibenmahlwerk oder Kegelmahlwerk.
Die drei wichtigsten Paramter: Menge des Kaffeemehls, Mahlgrad und Durchlaufzeit
Bei der Bedienung einer Siebträgermaschine können unzählige Faktoren beachtet werden (z.B. Mahlgrad, Durchlaufzeit, Menge, Druck, Außentemepratur, Wassertemperatur, Wassersorte). Jeder dieser Faktoren hat einen kleinen aber feinen Einfluss auf das letztendliche Ergebnis. Die Kunst besteht darin, so lange Kleinigkeiten an den einzelnen Parametern zu ändern, bis das perfekte Ergebnis entsteht. Dabei ist es hilfreich, wenn die Parameter voneinander isoliert werden und nicht gleichzeitig geändert werden. Andernfalls lässt sich der jeweilige Einfluss auf den Espresso nicht nachvollziehen. Das klingt sehr theoretisch und soll nun etwas konkreter werden. Für den Einsteiger bietet es sich an, einige Faktoren nicht zu verändern/optimieren. Hierzu gehört unter anderem das verwendete Wasser. Ihr solltet darauf achten, möglichst weiches Wasser zu benutzen und die Maschine vor Verkalkungen zu schützen. Es ist aber ratsam, bei einer Wassersorte zu bleiben. Drei Faktoren, die ihr nacheinander anpassen könnt, sind der Mahlgrad, die Menge des Kaffeemehls pro Bezug und die Durchlaufzeit. Es bietet sich an, genauestens zu messen und dokumentieren, bis ihr das perfekte Ergebnis erzielt habt. Ihr werdet euch wundern, wie stark der Einfluss einer leicht verlängerten Durchlaufzeit sein kann oder wie sauer der Espresso auf einmal werden kann, wenn der Mahlgrad zu fein eingestellt ist.
Jede Espressobohne verhält sich anders: Vor allem zu Beginn nicht zu häufig wechseln
Nachdem ihr mit einer Espressomischung herumprobiert habt, solltet ihr erst einmal bei dieser Sorte bleiben. Es macht zwar unglaublich viel Spaß, neue Röster zu entdecken und andere Sorten auszuprobieren. Allerdings verhält sich jede Bohne anders. Ihr müsst euch also darauf einstellen, das Setup immer wieder anzupassen, wenn ihr neue Bohnen ausprobieren möchtet. Je besser ihr eure Maschine und eure Kaffeemühle kennt, desto leichter fällt dieser Prozess. Übrigens: für die ersten Übungen an der Siebträgermaschine lohnt es sich nicht, teure Espressobohnen von eurer Lieblingsrösterei zu verwenden. Ihr werdet euch nur darüber ärgern, wie viele Bohnen ihr verschwendet. Für die ersten Gehversuche raten wir euch zu möglichst preiswerten Bohnen.